Auf Augenhöhe, im Austausch und in der Auseinandersetzung mit Demokratie
Ein Bündnis aus acht Friedrichshafener Kultur- und Bildungseinrichtungen feiern am 2. Oktober 2024 unsere Demokratie. Da Demokratie keine Selbstverständlichkeit ist, müssen wir mehr denn je für sie einstehen. An zentralen Orten in Friedrichshafen wird daher über Demokratie diskutiert, Demokratie erlebt und nach Spuren früherer demokratischer Bewegungen gesucht.
Die vhs Friedrichshafen bietet zwei Workshops für Schulklassen sowie für Erwachsene an, bei dem die Teilnehmenden lernen, was einen helfenden und engagierten Menschen auszeichnet. Die Tourist-Information Friedrichshafen lädt zu einem geführten Stadtrundgang mit Hartmut Semmler ein. Machen auch Sie sich auf eine Spurensuche an Orte, an denen Menschen lebten oder zusammenkamen, die für Demokratie und Bürgerrechte einstanden – von der Revolution 1848 über die Novemberrevolution von 1918, den Widerstand gegen den Nationalsozialismus bis zur deutsch-französischen Aussöhnung nach dem Zweiten Weltkrieg.
Auf der Musikmuschel an der Uferpromenade spielen das Bläserensemble „Windstärken“ der Musikschule Friedrichshafen und das Schulorchester der Tannenhag-Schule. Das Zeppelin-Museum geht der Frage nach, ob Gaming zum demokratiefördernden Medium werden kann? Die Kuratorin Stephanie Milling hält zu dieser Frage und passend zur aktuellen Ausstellung „Choose your Player. Spielwelten von Würfel bis Pixel“ einen Vortrag. Zudem stellt Laura Jäger das Potenzial der „Apps gegen Fake News“ für Medienmündigkeit und Demokratiestärkung dar.
Das Medienhaus am See hat Adrian Geiges zu einer Lesung in den Kiesel im k42 eingeladen. Der langjährige Peking- und Moskau-Korrespondent erzählt die spannende Geschichte der chinesisch-sowjetischen und chinesisch-russischen Beziehungen, die die Welt heute mehr prägen denn je. Außerdem untersucht er, auf wen sich diese Allianz im Westen stützen kann. Im Schulmuseum Friedrichshafen geht es spätabends bei einer Führung um das Thema „Kindheit und Jugend unter dem Hakenkreuz“. Warum die alles durchdringende antidemokratische Ideologie des Nationalsozialismus so erfolgreich sein konnte, lässt sich am System Schule und an der Freizeitgestaltung zeigen. Das Amt für Soziales, Familie und Jugend zeigt im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ in den Räumlichkeiten der vhs die Ausstellung „Die Mütter des Grundgesetzes“. Elisabeth Selbert, Helene Weber, Frieda Nadig und Helene Wessel waren die einzigen weiblichen Abgeordneten des 65 Personen umfassenden Parlamentarischen Rates, der von September 1948 bis Juni 1949 in Bonn tagte. Sie erkämpften die Verankerung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern im Grundgesetz. Die Ausstellung würdigt auf 17 Plakaten ihr Leben und Wirken.
Johannes M. Gerlitz ist Veranstaltungsleiter im Kulturbüro Friedrichshafen.
Friedrichshafener Tag der Demokratie
Mi 2. Oktober, verschiedene Orte in Friedrichshafen
Alle Veranstaltungen sind kostenfrei
Alle Infos: https://www.vhs-fn.de/detailansicht/tag-der-demokratie