Eine besondere Kombination aus Wort und Klang gibt es diese Woche bei „Kultur am Freitag“. Die Autorin Ingrid Koch liest Texte in ihrer Tettnanger Mundart, begleitet von den beiden Musikerinnen Maria Hartmann an der Flöte und Ulrike Neubacher an der Harfe. Der Beitrag aus der Wangener Häge-Schmiede ist am Freitag, 30. April, ab 19 Uhr auf www.wangen.de/kultur und dem städtischen YouTube-Kanal „Wangen im Allgäu“ zu sehen.
Ingrid Koch, Maria Hartmann und Ulrike Neubacher fanden sich vor etlichen Jahren zu einem vorweihnachtlich geprägten Auftritt zusammen. Die drei Frauen spürten rasch die gemeinsame künstlerische Ebene, und so ist es nicht verwunderlich, dass die Wangener Soiree inzwischen zur Traditionsveranstaltung wurde und weitere Engagements folgten. Kontrast und Verschmelzung von Schwäbischer Mundart und klassischer Musik sind kein Widerspruch, sondern ein Garant für gute Unterhaltung.
In Tettnang geboren, aufgewachsen und noch heute wohnhaft, schreibt Ingrid Koch bevorzugt in ihrer Mundart und persifliert dabei gerne augenzwinkernd die Alltagsbanalitäten und die kleinen menschlichen Schwächen. Seit 2011 sind fünf schwäbische Gedichtbände von ihr erschienen, davon einer zusammen mit der 2010 verstorbenen Schriftstellerin Erika Dillmann. Ein neues Buchprojekt ist für 2021 geplant. Seit über 20 Jahren gibt sie regelmäßig Lesungen in der Region, musikalisch begleitet von einem Jazzpianisten; seit acht Jahren tritt sie gemeinsam mit ihrem ebenfalls oberschwäbisch singenden Bühnenpartner Günther Bretzel auf. Zudem ist Ingrid Koch steter Gast bei SWR4.
Maria Hartmann erlangte ihr musikpädagogisches Diplom am Mozarteum Salzburg und studierte am „National Centre for Orchestral Studies“ in London. Nach Österreich zurückgekehrt absolvierte sie das Konzertfachdiplom und unterrichtete am Musikum Salzburg. Sie setzte sich als Mitglied des „Österreichischen Ensemble für Neue Musik“ intensiv mit zeitgenössischen Kompositionen auseinander. Kammermusikalisch war Hartmann mit dem Syrinx-Quartett und als Stipendiatin des „Internationalen Kammermusikpodiums Braunschweig“ unterwegs. Es folgten die Schulleitung der Musikschule Berchtesgadener Land und die stellvertretende Schulleitung in Bad Reichenhall. Seit dem Umzug nach Wangen unterrichtet Maria Hartmann im Allgäu und Vorarlberg und ist als Jurorin bei „Jugend musiziert“ Deutschland und „Prima la musica“ Österreich tätig. Zudem ist sie Orchester-managerin des IRO – International Regions Symphony Orchestra (Landesmusikrat BW) und künstlerische engagiert beim „Arpeggione Kammerorchester – Hohenems“, bei Divertimento Wangen und dem „Tri-o-colore“.
Ulrike Neubacher erhielt ihre Ausbildung an der Harfe am Musikschulwerk Stadt Salzburg und an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart. Sie gewann mehrere erste Preise bei verschiedenen Wettbewerben. Zahlreiche CD-Einspielungen sowie mehrere Konzertreisen und Fernsehauftritte in Europa und Asien folgten. Ulrike Neubacher beschäftigt sich intensiv mit Kammermusik, neben den klassischen Besetzungen wie Flöte und Harfe oder Violine und Harfe spielt sie auch in seltenen Besetzungen mit Tenor, Posaune oder Kontrabass. Auch die irische Musik hat für sie einen hohen Stellenwert, woraus das Duo Harfe und Mezzosopran entstand. Seit 1992 ist sie Solistin und Aushilfe bei verschiedenen namhaften Orchestern und Ensembles. Zurzeit lebt Neubacher als freischaffende Künstlerin in Stuttgart und bei Wangen im Allgäu und unterrichtet Harfe an verschiedenen Musikschulen in der Schweiz.
Um kulturinteressierten Bürgern und Bürgerinnen die Wartezeit auf analoge Kulturveranstaltungen zu verkürzen und lokale Künstler und Musikerinnen zu unterstützen, hat das Amt für Kultur und Sport Wangen eine zweite Staffel der digitalen Reihe „Kultur am Freitag“ organisiert. Gedreht und produziert wurden die Videos von Steffen Oesterle, der auch schon für den Wangener Neujahrsfilm verantwortlich zeichnete. Großzügig unterstützt wird das Projekt von der Bürgerstiftung Wangen.
Alle bisherigen Folgen von „Kultur am Freitag“ gibt es auf YouTube zum Nachhören.
Susanne Hertenberger
Amt für Kultur und Sport Wangen