Notos Quartett spielt Béla Bartóks Klavierquartett op. 20 im Konzerthaus Ravensburg
Das Notos Quartett in der Besetzung Klavier und drei Streicher ist bekannt für seine Entdeckungen. Mit dem Jugendwerk des 17-jährigen Béla Bartók, dem 1898 komponierten Klavierquartett in c-Moll, gelang dem jungen Quartett eine echte Sensation. 2017 spielte das Notos Quartett Bartóks wiederentdeckte Opus 20 auf CD ein und ist damit zum Botschafter für dieses anspruchsvolle und emotionsstarke Stück geworden. Der leidenschaftliche Stil von Johannes Brahms stand bei dieser Komposition des jungen Bartók unüberhörbar Pate. Das Notos Quartett verknüpft den eigens gehobenen Schatz von Béla Bartók programmatisch geschickt mit dem berühmten Klavierquartett in g-Moll op. 25 von Johannes Brahms und dem Klavierquartettsatz in a-Moll von Gustav Mahler am Konzertabend im Konzerthaus Ravensburg.
Notos ist in der griechischen Mythologie der Südwind und wurde wie eine Gottheit verehrt. „Notos ist warm und sanft, kann aber auch stürmisch und aufbrausend sein“, erklärt die Pianistin Antonia Köster die Metapher des Quartett-Namens. „Mit der Musik verhält es sich ganz ähnlich wie mit dem Wind. Auch sie berührt den Menschen, ohne greifbar zu sein.“ Antonia Köster (Klavier), Sindri Lederer (Violine), Andrea Burger (Viola) und Philip Graham (Violoncello) gründeten das Notos Quartett bereits 2007 in Berlin und erhielten seitdem sechs 1. Preise und zahlreiche Sonderpreise bei renommierten internationalen Wettbewerben in den Niederlanden, Italien, Großbritannien und China. Bis 2017 studierten sie bei Günter Pichler, dem Primarius des legendären Alban Berg Quartetts, an der Escuela Superior de Música Reina Sofia in Madrid.
Für die Weltersteinspielung von Béla Bartóks Klavierquartett auf der Debüt-CD „Hungarian Treasures“ wurde das junge deutsche Quartett nahezu überschüttet mit Lob von Publikum und Presse. Das FONO FORUM schrieb zurecht: „Das Notos Quartett gilt als eine der herausragenden Kammermusikformationen der Gegenwart“. Zwischenzeitlich sind noch zwei weitere Alben bei Sony Classical erschienen: „Brahms – The Schönberg Effect“ und „Paris Bar“. Der BR Klassik hat das aktuelle Album des Notos Quartetts „Paris Bar“ zu den Top Ten der besten Klassikalben des Jahres 2022 gewählt.
Kostadinka Malakova ist Kulturmanagerin im Kulturamt Ravensburg.
Fr 3. März, Konzerthaus Ravensburg, 20 Uhr
Einführung: 19.30 Uhr, Einführungsvortrag Dorothee L. Schaefer