Klassische und zeitgenössische Tanzkunst mit asiatischem Einfluss
„Endlich!! Wieder!! Tanzen!!“ – mit diesem Slogan meldete sich das Ballett Dortmund 2021 aus dem Lockdown zurück und präsentierte für sein Publikum Stücke auf der Terrasse des Opernhauses. Ein künstlerischer Clou, der die Barrieren der langen Trennung zwischen Publikum und Ensemble spielerisch überwand und eine Compagnie zeigte, die wandlungsfähig ist und grenzüberschreitende Formate nicht scheut. Kein Wunder also, dass das Ballett Dortmund dieses Jahr Gast des Bodenseefestivals ist und sich mit einem vielseitigen und grenzüberschreitenden Programm in Friedrichshafen präsentiert.
Künstlerischer Leiter des erfolgreichen Ballettensembles ist seit 2003 der renommierte Choreograf Xin Peng Wang. Er formte die Compagnie zu einem herausragenden Ensemble mit unverwechselbarem künstlerischem Profil, das auch außerhalb der Ruhrmetropole für seine exzellente Tanzkunst gefeiert wird. So wie zuletzt auf der Gasttournee in Israel, bei der nicht nur das Ballett Dortmund, sondern auch die Nachwuchstalentschmiede, das NRW Juniorballett, mit an Bord war. Während das große Ensemble u. a. an der Israeli Opera in Tel Aviv vor vollen Rängen tanzte, ging die Juniorcompagnie in den direkten Austausch mit Schulen und Studios in Israel. Dies zeigt die faszinierende Vielseitigkeit der Compagnie und Wangs unbändigen Willen, Tanzkunst aus Dortmund auf die Bühnen dieser Welt zu tragen.
Den Tanzstil, den der 57-jährige Choreograf kreiert, beschreibt er selbst als „New Classics“, eine Fusion aus klassischer und zeitgenössischer Tanzkunst, in die auch Einflüsse asiatischer Tanztraditionen einfließen.
Für das Programm des diesjährigen Festivals hat der Ballettchef nun äußerst vielseitige Stücke gewählt, die nicht nur seine eigene Tanzsprache präsentieren, sondern auch die seiner international gefeierten Kollegen. In „What about the cat“? wird Xin Peng Wangs Adaption von Paradiso gezeigt ebenso wie drei Pas de Deux‘ in Folge: Wangs Duett aus Tschaikowsky, Maillots Romeo und Julia sowie Akram Kahns Duett aus Dust. Allesamt herausragende Kreationen, die von ihrem Stil nicht unterschiedlicher sein könnten.
Als „Bonbon“ gibt es zudem mit Cacti von Alexander Ekman ein Stück des schwedischen Shooting-Stars. Cacti wurde bereits von mehr als zwanzig Compagnien weltweit ins Repertoire aufgenommen und nicht ohne Grund mit dem begehrten „Swan best dance production“ ausgezeichnet. Freuen wir uns auf „Endlich!! Ballett Dortmund!! in Friedrichshafen!!“
Melanie Eisele ist Veranstaltungsleiterin im Kulturbüro Friedrichshafen.
Ballett Dortmund: What about the Cat?
Mi 10. & Do 11. Mai, 19,30 Uhr,
Graf-Zeppelin-Haus Friedrichshafen
Künstlerische Leitung: Xin Peng Wang