Theater zum Gedenken an den 9. November 1938
Figurentheater macht manches leichter zugänglich, aber nicht weniger eindringlich. Mit dem Stück „Wenn du einmal groß bist“ wird dies einmal mehr deutlich: In gleich zwei Aufführungen nimmt das Figurentheater Pantaleon junge wie auch erwachsene Zuschauerinnen und Zuschauer mit auf eine Reise, hinein in den Schrecken und das Leben in den Konzentrationslagern. Grundlage für das Stück ist ein selbstgestaltetes Buch, das der tschechische Grafiker und Karikaturist Bedrich Fritta seinem Sohn Tommy zum dritten Geburtstag schenkte. Ein Geburtstag, den die Familie im Konzentrationslager Theresienstadt verbringen musste. Seit 1941 war die jüdische Familie dort inhaftiert.
Das Buch ist das Vermächtnis einer großen, selbst unter schrecklichsten Umständen gelebten Liebe eines Vaters zu seinem Sohn. Es kann auch als ein Zeugnis gelesen werden für das ungebrochene Vertrauen darauf, dass die Menschlichkeit siegen und die Welt wieder frei und voll unendlicher Möglichkeiten sein würde. Tommy konnte der Hölle entkommen. Das Trauma blieb. Das Buch, das sein Vater ihm schenkte, schenkt auch uns Bilder, die nie verblassen und Worte, die nie verstummen werden. Und es stellt uns die Frage, wofür wir stehen in Zeiten von heraufziehenden Gefahren. Stehen wir für Frieden und Demokratie? Stehen wir für Menschlichkeit?
Nach der Vorstellung beantwortet das Ensemble Fragen zum Stück.
Christina Schwarz ist freiberufliche Texterin und Redakteurin.
Figurentheater Pantaleon: Wenn du einmal groß bist
Do 9. November, Kiesel im k42, 10 und 19 Uhr
Theater zum Gedenken an den 9. November 1938
Für Jugendliche ab 14 Jahren und Erwachsene
Alexander Baginski, Schauspiel & Figurenspiel
Ioan C. Toma, Regie