Jüngere Leute im Fokus
Schon beim letztjährigen Trans4JAZZ-Festival war offensichtlich, dass das Interesse jüngerer Menschen an Jazz auch in Ravensburg steigt. Dieser Trend freut die Macher von Jazztime natürlich sehr, und so könnte man das Programm des diesjährigen Festivals fast mit „Dance statt Dixie“ überschreiben. Von Mittwoch 8. bis Sonntag 12. November steht Ravensburg erneut im Zeichen von Blue Notes, Groove und mehr.
Denn der Begriff „Jazz“ ist bei Jazztime seit jeher sehr weit gefasst; Genregrenzen oder Berührungsängste existieren für das ehrenamtlich tätige Aktivteam nicht. Kein Wunder also, dass es im November mehr Stehkonzerte gibt als in den vergangenen Jahren. Und für das jüngere Publikum gibt es ein Kontingent an vergünstigten Tickets: Für 10 Euro können Menschen bis Jahrgang 1997 für alle Konzerte – auch beim Festival – Tickets kaufen. Dieses Kontingent ist natürlich nicht unbegrenzt, und so gilt: Der frühe Vogel fängt den Wurm.
Joy Denalane wird das Festival am 8. November im Konzerthaus eröffnen. Sie ist eine herausragende Sängerin im Spannungsfeld zwischen Soul, Pop und Jazz, sie hat eine enorme Stimme und kann jedes Publikum schon in der ersten Minute um den Finger wickeln! Nach mehreren Anläufen hat es nun endlich geklappt, was die Macher natürlich sehr freut.
Der schweizer Kontrabassist Heiri Känzig war schon mehrmals im Schussental zu Gast, nun kommt er mit seinem Projekt „Travelin‘“: Getragen von einer weiblichen Stimme, Flügelhorn und Oud widmet sich das Sextett einer imaginären Weltmusik. Das Trio Gogo Penguin begeistert viele junge Hörer und Hörerinnen mit einer Melange aus feinen Melodien, griffigen Harmonien und sehr groovigen Rhythmen – anders gesagt: mit Jazz, einem unwiderstehlichen Flow und elektronischen Elementen. Sie führen das Erbe von Esbjörn Svensson gewissermaßen fort. Unverkrampft, unverkopft und unverschämt raffiniert gehen die Briten ans Werk.
Und dann kommt Fieh! Ein bockstarkes norwegisches Kollektiv um die charismatische Sängerin Sofie Tollefsbøl, das sich ganz dem Soul und Funk der 60er-Jahre hingibt, mit Abstechern in 70er-Disco – da wird die Tanzfläche in der Linse brodeln!
Der Abschluss gerät ebenso jung: Der auch ziemlich groovige Singer-Songwriter Oscar Jerome spielte auf einem Jazztime-Open Air letztes Jahr, und Jazztime erhielt so viele Anfragen nach einer Wiederholung, dass man den Sänger und Gitarristen einfach nochmals einladen musste! Er tritt zum Abschluss am Sonntag in der Kantine auf.
Tim Jonathan Kleinecke gehört zum Aktiv-Team von Jazztime Ravensburg e.V.
Mi 8. bis So 12. November, in Ravensburg
Alle Infos und Vorverkauf: https://jazztime-ravensburg.de
Foto: Bennie Julian Gay