Begegnung mit einem Pianisten-Komponisten von einem anderen Stern
Carl Philipp Emanuel Bach ist nicht nur der Sohn Johann Sebastian Bachs, sondern einer der bedeutendsten Komponisten der Epoche zwischen Barock und Klassik. In seinem Stil drückt sich die Suche nach wahrer Empfindung aus. „Mich deucht, die Musik müsse vornemlich das Herz rühren, und dahin bringt es ein Clavierspieler nie durch blosses Poltern, Trommeln und Harpeggiren, wenigstens bey mir nicht.“ CPE Bach bringt es auf den Punkt. Ein Stück kann noch so virtuos sein – ohne wahre Empfindung bleibt es nur Schall und Rauch. Und für die europaweite Begeisterung wird sogar ein englisches Wort erfunden, die „Carlophilippemanuelbachomania“. Zu CPE Bachs Bewunderern zählte auch Mozart. Sein KV 413 ist eines der drei Klavierkonzerte, mit denen er sich als Komponist und Pianist dem Wiener Publikum vorstellte. „Sehr brillant – angenehm in die Ohren – natürlich ohne in das Leere zu fallen“, beschreibt er zufrieden das Ergebnis. Nach der wahren Empfindung sucht auch die ergreifende Musik des Shakespeare-Zeitgenossen William Byrd. Der geniale amerikanische Pianist, Organist, Dirigent und Komponist Kit Armstrong hat drei Chorstücke für das Stuttgarter Kammerorchester arrangiert und lässt mit Brittens Bridge-Variationen ein Paradestück für Streichorchester folgen.
„Dieser Junge ist die größte musikalische Begabung, der ich in meinem ganzen Leben begegnet bin“, schwärmt Alfred Brendel, der Kit Armstrong seit 2005 als Lehrer und Mentor begleitet. Er fasziniert die Musikwelt und ist wie kaum ein anderer junger Künstler auf derart vielen Gebieten versiert und universell ausgebildet. Von der New York Times als „brillanter Pianist“ gefeiert, der „musikalische Reife und jugendliche Kühnheit in seinem exzeptionellen Spiel verbindet“, hat Kit Armstrong eine ganz eigene künstlerische Handschrift ausgeprägt. Er arbeitet mit vielen der weltweit gefragtesten Dirigenten zusammen, wie Christian Thielemann sowie Herbert Blomstedt und ist mit den weltbesten Orchestern aufgetreten, wie den Wiener Philharmonikern. Es ist ein Geschenk, ihn in Weingarten erleben zu dürfen.
Kit Armstrong & Stuttgarter KAMMERORCHESTER
Sa 15. Oktober, Kultur- und Kongresszentrum Oberschwaben, 20 Uhr
Künstlergespräch Kit Armstrong mit Julia Hellmig: 19.30 Uhr
W.A. Mozart: Konzert für Klavier und Orchester Nr. 11 F-Dur
C.P.E Bach: Konzert für Klavier und Orchester C-Dur Wq 20
- Byrd: Drei Stücke für Chor und Viola da gamba-Ensemble (arr. für Streichorchester von K. Armstrong)
- Britten: Variationen über ein Thema von Frank Bridge op. 10
Klavier und Leitung: Kit Armstrong
Foto: Jean-Francois Mousseau