#6: PREPARED. Podcast zu Beyond States im Zeppelin Museum.
Sie bunkern Frühstücksflakes im Keller und auch sonst alles mögliche, was man für den gepflegten Weltuntergang braucht: Prepper sind vorbereitet um zu überleben. Sei es durch den Anbau von eigenen Lebensmitteln, durch die Errichtung von Schutzbauten oder dadurch, dass sie Werkzeuge, Funkgeräte und Waffen parat halten. In Workshops kann man lernen, wie das alles geht. Die Szene weiß sich zu helfen. Noch bis vor einem Jahr wurde die Bewegung, die in den 1970ern ihre Wurzeln hat, von der Öffentlichkeit weitgehend ignoriert. Heute hat sie Konjunktur und wird mehr denn je medial beäugt. Auch, weil die politische Ausrichtung allzu oft zum rechten Rand tendiert.
Als die beiden Künstler und Designer Vera Drebusch und Florian Egermann begannen, sich für ihre dreiteilige Mixed-Media-Installation „Prepared“ (2019) mit dem Thema auseinanderzusetzen, war von Corona und all den zugehörigen Auswüchsen weit und breit noch nichts zu sehen. Im Podcast des Zeppelin Museum Friedrichshafen erzählen sie, was sie zu der Thematik inspirierte und wie sie ihre Installation heute, im aktuellen Kontext, wahrnehmen.
Der Podcast macht gleich in vielerlei Hinsicht neugierig: auf die Installation, das Thema selbst und auf dessen gesellschaftliche Bedeutung. Denn sind wir mal ehrlich – ein bisschen Prepper steckt wahrscheinlich in jedem von uns. Oder wie sonst ließe sich erklären, dass Klopapier im vergangenen März zum „Blattgold der Krise“ avancierte?
Diesen Podcast und die ganze Podcast-Reihe finden Sie hier.
P.S: Zur Finissage von „Beyond States. Über die Grenzen von Staatlichkeit“ haben Drebusch und Egermann einen Weltuntergangsworkshop geplant. Er soll am 6. Juni stattfinden.

Von Christina Schwarz