Mach’ dir doch ’nen Bubikopf!
Von Filmschlagern wie „Kann denn Liebe Sünde sein?“ über Quatsch-Songs wie „Mein Papagei frisst keine harten Eier“ bis hin zum dadaistisch-satirischen „Robes Modes“ – die 1920er- und frühen 1930er-Jahre waren politisch und wirtschaftlich zwar schwierig, zugleich aber gekennzeichnet von einer ungeheuren kulturellen Blüte. Nicht nur deutschsprachige Literatur und Film erlebten in dieser Phase eine besonders fruchtbare und international erfolgreiche Zeit. Es war in besonderem Maße eine Glanzzeit für die deutschsprachige Unterhaltungsmusik. Amerikanische Einflüsse aus dem Jazz und mitteleuropäischen Traditionen verbanden sich hier mit Elementen klassischer Musik zu einer äußerst erfolgreichen, noch immer sehr hörenswerten Mixtour, die den Soundtrack zum buchstäblichen Tanz auf dem Vulkan lieferte, der mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten ein jähes Ende fand. Auch wenn uns manche der Texte heute etwas angestaubt erscheinen, was etwa Geschlechterrollen anbelangt, so überzeugen doch viele Hits aus der Weimarer Republik durch ihre erstaunliche musikalische Qualität. Der Oratorienchor entführt sein Publikum mit seinem neuen Programm in diese Zeit. Außerdem steuert das Solistentrio Gertrud Hiemer-Haslach (Mezzosopran), Mathias Rolser (Barriton) und Katharina Jäkle-Buckenlei (Klavier) weitere grandiose Musikmomente aus den Roaring Twenties bei.
Aufgrund des geringen Platzangebots wird das Konzert an zwei aufeinanderfolgenden Abenden aufgeführt.
Tobias Gerstung ist im Vorstand des Oratorienchors Liederkranz Ravensburg e. V.
Mach’ dir doch ’nen Bubikopf!
Fr 26. und Sa 27. April, Mensa des Spohngymnasiums Ravensburg, 20 Uhr
Oratorienchor Liederkranz Ravensburg:
Chansons, Lieder und Musik aus den 1920er- und 30er-Jahren mit Solisten, Chor und Klavier.