Unverschämt musikalisch und kreativ in alle Richtungen
Unter dem Fantasiebegriff „Scurdia“ kann man sich schwer etwas vorstellen. Dass sich hinter solch einem klangvollen Namen Musik verbirgt, lässt sich vermuten. Nur um welche, das können nicht einmal die Väter dieses Musikprojekts, der österreichische Konzertpianist Markus Schirmer und der kurdische Lautenist Risgar Koshnaw, eindeutig beantworten. Scurdia ist nicht Soul, Funk oder Ethno. Auch nicht orientalisch-folkloristisch-jazzig oder klassisch. Eher all das gleichzeitig.
Wenn also ein erfolgreicher Konzertpianist wie Markus Schirmer und sein künstlerisches Alter Ego der orientalische Oud-Meister Risgar Koshnaw ihr Feuer an den restlichen Klängen der Welt entzünden, heißt das fürs Publikum: staunen, lachen, applaudieren, jubeln, tanzen! Man stelle sich vor, Mozart trifft im Wald Piazzolla, ein kurdischer Cowboy reitet in den Sonnenuntergang, Chopin erzählt Steirerwitze, Paganini schickt Liebesgrüße vom Zuckerhut – und dies alles wohl temperiert zwischen Sehnsucht, Leidenschaft und Lebensfreude.
In den Hauptrollen: Oud, Schalmei, Akkordeon, Sax, Rahmentrommel, Tuba, Gitarre, Congas, Cello, Hammond B3, Steirische Knöpferlharmonika, Violine, Cajon, Stimme und Klavier. Virtuose Künstlerpersönlichkeiten aus mittlerweile zehn Nationen zaubern einen klingenden und mitreißenden Kosmos. Aber Scurdia ist nicht einfach nur Musik vom Feinsten: Scurdia will starre Grenzen gegen neue Perspektiven eintauschen. In spontaner Improvisation entsteht Freches, Verblüffendes, Intimes und gibt dabei eine völlig frische Sicht auf die Musik und ihren großen Reichtum frei.
Text bearbeitet von Christiane Krupp-Versen.
Scurdia United live
Fr 1. Juli, Graf-Zeppelin-Haus Friedrichshafen, 19.30 Uhr
Markus Schirmer & Friends