Ausverkauftes Konzert mit Programmänderung
Mit Sol Gabetta und Kristian Bezuidenhout spielen die besten Musiker ihres Fachs ein Konzertprogramm zweier Komponisten, die zu ihrer Zeit ebenfalls zu den besten zählten. Die Argentinierin Sol Gabetta kann mit gutem Gewissen als die bedeutendste Cellistin unserer Zeit bezeichnet werden. In Anerkennung ihrer herausragenden künstlerischen Aktivitäten wurde sie bei den Salzburger Osterfestspielen 2018 mit dem Herbert-von-Karajan-Preis ausgezeichnet. 2019 erhielt sie den OPUS Klassik als Instrumentalistin des Jahres, nachdem ihre Aufnahmen bereits in den Jahren 2016, 2013, 2011, 2009 und 2007 mit dem ECHO Klassik geehrt wurden. Zu weiteren Awards der Grammy-nominierten Künstlerin gehören die des Tschaikowsky-Wettbewerbs Moskau sowie des Internationalen Musikwettbewerbs der ARD. Ihr Konzertpartner, der 1979 in Südafrika geborene Kristian Bezuidenhout, ist heute einer der angesehensten und profiliertesten Spezialisten für die historischen Tasteninstrumente Cembalo und Fortepiano. Im Alter von 21 Jahren erregte er international Aufsehen, als er den Ersten Preis und den Publikumspreis beim renommierten Brügger Fortepiano-Wettbewerb gewann. Inzwischen erhielt der Wahl-Londoner zahlreiche weitere internationale Preise und Auszeichnungen sowie drei Mal den ECHO Klassik für die Konzerteinspielung des Jahres.
Die ursprüngliche Konzertidee war, die Komponisten Ludwig van Beethoven und Ferdinand Ries in einem Programm zu vereinen. Denn schon zu Lebzeiten haben beide in der selben Zeit und auch Region komponiert und musiziert. Ries und Beethoven waren auch persönlich bekannt, denn Ries war Beethovens Schüler, Sekretär und auch zeitweise Zimmergenosse. Auf Wunsch des Pianisten Kristian Bezuidenhout wird nun aber die Sonate von Ries gegen die Sonate in D-Dur op. 58 von Felix Mendelssohn Bartholdy ausgetauscht. Nachdem 1829 bereits die Variations Concertantes op. 17 für die Gattung Klavier-Violoncello entstanden waren, machte sich Felix Mendelssohn Bartholdy 1838 aus mehreren Gründen an die Komposition der Cellosonate op. 45. Zum einen fand er das Cello-Repertoire ergänzungsbedürftig, zum anderen wollte er seinem Bruder Paul, einem respektablen Amateurcellisten, ein neues Werk präsentieren. Hielt sich Mendelssohn bei der Sonate op. 45 noch an klassische Grundmuster, erweiterte er die Dimensionen in der im Konzert zu hörenden Sonate op. 58 ganz erheblich. In gewisser Weise ist Mendelssohns D-Dur Sonate das genialste und kunstfertigste Bindeglied zwischen der Beethovenzeit und den hochromantischen Cellosonaten eines Johannes Brahms. So fügt sich auch dieses Werk sehr passend in das Konzertprogramm des Abends mit den beiden Sonaten für Violoncello und Klavier in F-Dur und D-Dur von Ludwig van Beethoven.
Bereits seit einer Woche restlos ausverkauft, können sich nun alle Konzertbesucherinnen und Konzertbesucher, die eines der begehrten Tickets ergattern konnten, auf ein hervorragendes Konzert mit den beiden Ausnahmemusikern freuen.
Peter Hellmig ist Leiter der Abteilung Kultur und Tourismus Weingarten.
Sol Gabetta & Kristian Bezuidenhout
So 29. Januar, Kultur- und Kongresszentrum Oberschwaben, Weingarten, 20 Uhr
Einführung: Einführung Christoph Theinert, 19.30 Uhr
Ludwig van Beethoven: Sonate für Violoncello und Klavier F-Dur op. 5/1 und Sonate für Violoncello und Klavier D-Dur op. 102/2
Felix Mendelssohn Bartholdy: Sonate für Klavier und Violoncello D-Dur op. 58
Foto: Julia Wesely