Von New York bis Berlin
Sie lassen uns nicht los, die „Goldenen Zwanziger“ – ihr Nimbus und ihr Glanz strahlen verführerisch und sinnlich bis in unsere Gegenwart. Und es ist insbesondere die Musik jener Jahre, die ein ganz neues Lebensgefühl zum Ausdruck brachte, die bis heute lebendig ist. Wenn New York und Berlin sich musikalisch treffen und dieses Treffen in den 20er und 30er Jahren des 20. Jahrhunderts angesiedelt ist, dann ist Swingjazz im Spiel. Jene mitreißende, tanzbare Musik, die eine Welle rauschhafter Begeisterung entfesselte, von New Orleans über Chicago und New York nach Berlin, bis mitten hinein in das pulsierende, mondän-verruchte Leben in der deutschen Hauptstadt. Diese Musik traf einfach den Nerv der Zeit. Rundfunk, Tonfilm, Schallplatte und Revuen befeuerten zusätzlich ihre Verbreitung – und die Sehnsucht, der Hunger nach Unterhaltungsmusik war in den Jahren nach dem 1. Weltkrieg geradezu unersättlich.
Gleichzeitig war es die Geburtsstunde einer neuen Orchesterform: der Bigband. Dieses Jazzorchester mit 17 Musikern und einem Bandleader löste die kleineren, zumeist siebenköpfigen Jazz-Formationen ab. Count Basie, Duke Ellington, Benny Goodman, Glenn Miller – klangvolle Namen, die mit ihren „Orchestras“ für die Rhythmen und jazzigen Harmonien jener „Roaring Twenties“ stehen. Musik, die den Menschen in die Herzen und die Beine fuhr, die entfesselte Freiheit vermittelte. Doch nicht nur das Publikum, auch die Komponisten hierzulande ließen sich vom Swing elektrisieren. Während sich in New York Komponisten wie George Gershwin, Cole Porter, Irving Berlin, Johnny Mercer u. a. die Finger wundschrieben, komponierten in Berlin junge Kollegen wie Werner Richard Heymann, Friedrich Hollaender, Kurt Weill oder Ralph Erwin.
Unter dem Titel „Babylon Swing – New York Meets Berlin“ zündet das großartige King of Swing Orchestra geleitet von Peter Fleischhauer eine Show der Extraklasse, die die Musik Amerikas mit den deutschen Schlagern jener Zeit verbindet. Eingebettet in ein speziell komponiertes Licht-Design, mit Tänzern, Sängern und dem Conférencier Uli Wewelsiep, der als Jazz- und Musicalsänger Furore gemacht hat, wird das Publikum auf eine Reise in jene bis heute faszinierende Dekade entführt! Mit sattem Sound widmen sich die furiosen Musiker den unsterblichen Songs und Liedern der goldenen Swing-Ära.
Christiane Krupp-Versen: Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Kulturbüro Friedrichshafen.
Babylon Swing – New York Meets Berlin
So 10. April, Graf-Zeppelin-Haus Friedrichshafen, 20 Uhr
King of Swing Orchestra
Peter Fleischhauer Leitung