Das Ballett X Schwerin vereint Bach und Ballett beim Bodenseefestival
Seit 2021 ist Xenia Wiest Ballettdirektorin und Chefchoreografin am Mecklenburgischen Staatstheater in Schwerin und sorgt seitdem mit ihrem Ensemble, dem Ballett X Schwerin, in der Tanzwelt für Furore. Mit gerade mal vierundvierzig Jahren gehört die ehemalige Tänzerin des Berliner Staatsballetts zu den jüngsten Ballettdirektorinnen Deutschlands, welche ihr Ensemble zu einer modernen Ballettcompany hin entwickelt, und die sich nun zunehmend auch als internationale Marke etabliert.
Als klassisch ausgebildete Tänzerin der John Cranko School basiert Wiests Tanzsprache auf einem klassischen Fundament, das Neoklassik und zeitgenössische Tanzelemente gekonnt vereint. Neoklassik und Moderne kommen in ihren eigenen Kreationen besonders deutlich zur Geltung. Darüber hinaus bewegt sie seit ihrer Anstellung am Staatstheater einiges: Als innovative Persönlichkeit kreiert die Ballettdirektorin mindestens ein neues Werk pro Spielzeit für die eigene Company, präsentiert moderne Werke internationaler Tanzschaffender und prägt somit maßgeblich das Profil des jungen Ensembles.
Mit „BACH past–present–future“ präsentiert sich das Ballett X Schwerin erstmalig in Friedrichshafen und dies mit einem mutigen und facettenreichen Ballettabend. Dafür reist das Ballett mit dem Publikum zunächst in die Vergangenheit. Der Abend beginnt mit „Ashes“ – einer Kreation von Wiest, die sie für das Jeune Ballet in Lyon zu Johann Sebastian Bachs „Chaconne“ kreierte. Darauf folgen neuen Kreationen von Jonathan dos Santos und Xenia Wiest, die ebenfalls Bachs Œuvre tänzerisch widerspiegeln.
Für die Musik des spannenden Ballettabends konnte Xenia Wiest den derzeit führenden Künstler für barocke und zeitgenössische Musik gewinnen: Francesco Tristano. Francesco Tristano war 2019 Artist in Residence des Bodenseefestivals und begeisterte mit der großen Bandbreite seines Schaffens: ob als Pianist mit dem Kammerorchester CHAARTS im Bahnhof Fischbach oder als DJ im Club Duala in Ravensburg – Tristano spannt virtuos und beeindruckend den musikalischen Bogen zwischen alter und neuer Musik. Seine Leidenschaft für Barockmusik und speziell für Bach sind wie prädestiniert für diesen Abend: Er schuf eine eigene Komposition für das Ballett und spielte Werke von Bach neu ein.
In jedem Fall wird „BACH past–present–future“ ein tänzerischer Genuss, der Bach und Ballett gekonnt vereint und zweifelsohne bewegende Tanzmomente auf die Bühne zaubert.
Melanie Eisele ist Veranstaltungsleiterin im Kulturbüro Friedrichshafen.
Ballett X Schwerin: BACH past–present–future
So 5. Mai, Graf-Zeppelin-Haus Friedrichshafen, 19.30 Uhr
Ballettabend mit Choreografien von Xenia Wiest und Jonathan dos Santos.