Von der Kirche auf die Bühne: Christian Schmitt an der Konzertorgel
Für niemand Geringeren als den renommierten Organisten Christian Schmitt und den Trompeter Matthias Höfs komponierte der Pianist und Komponist Fazıl Say ein außergewöhnliches Werk: sein Doppelkonzert für Orgel und Trompete. Mit türkischen Melodien und kraftvollen Schlaginstrumenten verweist das Stück eindrucksvoll auf die kulturellen Wurzeln des Komponisten. Gemeinsam mit der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz ist es nun in Friedrichshafen zu hören.
Christian Schmitt zählt zu den international gefragtesten Organisten. Seine Konzerttätigkeit führt ihn regelmäßig rund um den Globus – sei es zu den BBC Proms, den Salzburger Festspielen, in die New Yorker Carnegie Hall oder zu Auftritten mit den Berliner Philharmonikernund dem Tonhalle-Orchester Zürich. Die Orgel, oft als „Königin der Instrumente“ bezeichnet, fasziniert mit ihren langen Pfeifenreihen, zahlreichen Registern und ihrer majestätischen Klangpräsenz. Das Spiel auf der Konzertorgel ist dabei etwas Besonderes, denn im Gegensatz zu ihrem sakralen Pendant erklingt diese freistehend, was nicht nur akustische Auswirkungen mit sich bringt: „Losgelöst von ihrer liturgischen Funktion, muss eine solche Orgel unterschiedlichen Ansprüchen genügen: Sie ist als Soloinstrument ebenso im Einsatz wie im Zusammenspiel mit Orchestern und nicht zuletzt mit Chören, konzertant und als Begleitung für Instrumente“, erklärt Christian Schmitt.
Die Vielseitigkeit von Christian Schmitt zeigt sich nicht nur in seiner beeindruckenden Virtuosität an der Konzertorgel, sondern auch in seinem Engagement abseits der Bühne: Während eines exklusiven Meet-and-Greets in der Konzertpause haben Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, die Besonderheiten dieses außergewöhnlichen Instruments aus nächster Nähe zu erleben.
Neben Fazıl Says Werk erklingen an diesem Abend auch Stücke von Maurice Ravel, die eine völlig andere musikalische Welt eröffnen. Sein Menuet Antique, das 1895 zunächst als Soloklavierstück entstand, widmete Ravel seinem Kollegen Emmanuel Chabrier. Auch Le Tombeau de Couperin, ursprünglich für Klavier geschrieben und nach dem Cembalisten François Couperin benannt, verweist auf Ravels Faszination für die französische Barockmusik. Mit Daphnis et Chloé gelang Ravel schließlich ein weiteres Meisterwerk, das die mythische Landschaft Griechenlands klanglich erlebbar macht. 1909 für die legendären „Ballets Russes“ komponiert, verwebt das Werk tänzerische Leichtigkeit mit den Einflüssen der französischen Malerei des 18. Jahrhunderts.
Kathrin Staffler: Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Kulturbüro Friedrichshafen.
Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz
Fr 14. Februar, Graf-Zeppelin-Haus Friedrichshafen, 19.30 Uhr
Christian Schmitt, Konzertorgel
Matthias Höfs, Trompete
Pascal Rophé, Leitung
Werke: Fazil Say: Doppelkonzert für Orgel und Trompete u. a.