Die Zehntscheuer offeriert herausragende Folkmusik
Eine der besonderen Stärken des Zehntscheuer-Programms ist die stets herausragende Qualität des Folkmusik-Angebots. Auch im Oktober geht die akustische Reise durch diverse Länder. Ein erster Höhepunkt ist gleich zum Monatsbeginn, wenn „Leveret“ aus England ihre besondere Klasse nachweisen werden. Angetreten, um die Tiefe und Größe angeblich einfacher Folktunes darzubieten, machen die Konzerte des Trios schnell klar, wie virtuos Andy Cutting (diatonisches Akkordeon), Rob Harbron (Concertina) und Sam Sweeney (Geige) mit ihren Instrumenten umgehen. Alle drei Musiker ersetzen mit der variantenreichen Melodieführung auf ihrem Instrument spielend die fehlende Stimme.
Kaum weniger speziell ist der Gesang Elina Dunis. Die aus Albanien stammende Musikerin singt neben eigenen Songs Volkslieder ihrer Heimat in Originalsprache. Aktuell hat sie sich mit Gitarrist Rob Luft zusammengetan. Sein origineller, heiterer Sound ist die perfekte Ergänzung zu Dunis eindringlichem Gesang. „Lost Ships“ (ECM), das gemeinsame Album der beiden, wurde für den Preis der Deutschen Schallplattenkritik ebenso nominiert wie für den Deutschen Jazzpreis. „I Liguriani“ aus Genua interpretieren alte Lieder und temperamentvolle Tänze aus Ligurien, legen aber auch Einflüsse anderer Kulturen frei: so etwa französische Balladen und schottische Walzer. „Die Musik der Liguriani ist wie ein Erntedankfest an einem farbig-schönen Herbsttag irgendwo in einem Bergdorf des Apennin“, schrieb das FOLKER-Magazin.
„Sedaa“ wiederum verbinden archaische Klänge der traditionellen mongolischen Musik mit orientalischen Klängen zu einem faszinierenden Ganzen. Die Meistersänger Nasaa Nasanjargal und Naraa Naranbaatar sowie Hackbrettspieler Ganzorig Davaakhuu entführen gemeinsam mit dem iranischen Multiinstrumentalisten Omid Bahadori in eine exotische Welt. Die Grundlage ihrer Kompositionen bilden Naturklänge – erzeugt mit traditionellen Instrumenten und durch die Anwendung uralter Gesangstechniken nomadischer Vorfahren. Die „No Crows“ aus Sligo/Irland schließlich spielen über den beliebten irischen Folk weit hinaus und werden so zu Botschaftern der globalen Vielfalt musikalischer Kulturen. Auch wenn das Ensemble locker Jigs & Reels der Heimat einstreut, erweitert es seinen Klang in Richtung Klassikgefilde, Weltmusik vom Balkan und Jazzigem. Eine TexMex-Nummer erklingt neben Griechischem, gar Kubanisches ist möglich.
Michael Borrasch ist Geschäftsführer der Zehntscheuer.
Zehntscheuer im Oktober, jeweils 20 Uhr
Fr 1.10.: Leveret
Do 7.10.: Elina Duni/Rob Luft
Sa 9.10.: I Liguriani
Do 14.10.: Sedaa
Do 28.10.: No Crows