Werke aus der Sammlung Klewan
Alberto Giacometti (1901–1966), der bereits zu Lebzeiten mit seinen unverwechselbaren Skulpturen Bekanntheit erlangte und ebenso als Maler, Zeichner und Grafiker tätig war, zählt zu den bedeutendsten Künstlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Anhand von rund 100 Arbeiten gibt die Einzelausstellung Einblick in die Lebenswelt Giacomettis und die für sein Werk prägenden Themen. Der Schwerpunkt liegt auf selten gezeigten Zeichnungen und Grafiken aus seinen beiden letzten Lebensjahrzehnten, die durch Skulpturen, Malereien und dokumentarische Aufnahmen berühmter Fotografinnen und Fotografen ergänzt werden.
Im Zentrum von Giacomettis Werk steht der Mensch. Zeitlebens verfolgte er das Ziel, den lebendigen Ausdruck seines Gegenübers einzufangen und die menschliche Erscheinung in ihrer Gesamtheit zu erfassen. Der Schweizer Künstler, der im Kunstzentrum Paris mit seinem legendären Atelier seine Wahlheimat fand, wollte keine naturgetreuen Darstellungen schaffen, sondern seine subjektive Wahrnehmung der Wirklichkeit festhalten, um zum Wesenskern seiner Motive zu gelangen.
Die Werke der Ausstellung stammen aus der Sammlung Klewan. Der ehemalige Galerist Helmut Klewan, der Zweigstellen in Wien und München betrieb, stellte Ende der 1980er-Jahre erstmals in Deutschland die Arbeiten des Schweizer Künstlers aus und besitzt heute u. a. die umfangreichste Privatsammlung von Werken Alberto Giacomettis im deutschsprachigen Raum.
Ute Stuffer ist Direktorin des Kunstmuseum Ravensburg.
Eröffnung: Fr 22. März, Kunstmuseum Ravensburg, (EG/1. OG), 19 Uhr
Ausstellungsdauer: 23. März bis 23. Juni
Bildnachweis:
Ernst Scheidegger, Alberto Giacometti in seinem Atelier, um 1960, Sammlung Klewan, © Succession Alberto Giacometti, Stiftung Ernst Scheidegger-Archiv, Zürich 2024, Foto: Wynrich Zlomke