Bilder aus dem Internierungslager im Wurzacher Schloss 1942 – 1945
Noch bis 16. Oktober 2022 werden im Haus Maria Rosengarten in Bad Wurzach thematisch geordnete Fotos von Bildern gezeigt, die von Gefangenen des Internierungslagers zwischen 1942 und 1945 angefertigt wurden. Die oft sehr fragilen Originale werden zum großen Teil im Archiv von Jersey aufbewahrt, sind aber auch häufig noch in Privatbesitz.
Die Ausstellung wurde am 16. September unter großer Anteilnahme von ehemaligen Gefangenen, deren Familien und Persönlichkeiten des politischen Lebens aus Jersey eröffnet.
1942 wurden auf direkten Befehl Hitlers über 2000 Menschen von den britischen Kanalinseln verschleppt. Über 600 dieser Deportierten aus Jersey waren von 1942 bis 1945 im Internierungslager im Wurzacher Schloss gefangen. Diese Internierten wurden zu ihrem großen Glück entsprechend den Genfer Konventionen behandelt und erhielten Unterstützung vom Roten Kreuz. Von der Kriegsgefangenenhilfe des YMCA kamen Schulmaterialial, Farben und Papier, da es sich um ein Familienlager mit über 200 Kindern handelte. Und damit war die Grundlage gelegt für eine große Anzahl von Bildern, die oft mit viel schwarzem Humor einen kleinen Einblick in den Alltag dieses Gefangenlagers geben. Es gibt Geburtstags- und Weihnachtskarten, Plakate für Sportveranstaltungen, Bilder vom Schloss und seinen Räumen – seltener zeigen sie den grauen Alltag des Gefangenenlagers mit seinem Mangel an Nahrung und ausreichender Kleidung, mit der Enge der Unterkünfte und der Ängste.
Die Ausstellung ist noch bis 16. Oktober in Maria Rosengarten zu sehen. Öffnungszeiten: Di 10 bis 12 und 14 bis 18 Uhr, Mi und Fr 14 bis 18 Uhr, Do10 bis 18 Uhr, Sa 10 bis 12 Uhr, So 14 bis 17 Uhr.
Eine öffentliche Führung gibt es am 9. Oktober um 14 Uhr.
Autorin: Gisela Rothenhäusler